Prävention, RSV

Was ist RSV?

Was ist RSV?

Das respiratorisches Synzytial-Virus, auch RS-Virus oder RSV gennant, ist ein Virus, welches die Atemwege befällt. Krankheitszeichen einer Infektion mit RSV ähneln in den meisten Fällen einer Erkältung. Die RSV-Infektionen treten am häufigsten im Winter auf. Kinder bis zum Ende des zweiten Lebensjahres haben in der Regel eine erste RSV-Infektion erlebt und im Laufe des weiteren Lebens kann man sich öfters mit RSV infizieren.

Wie wird RSV von Mensch zu Mensch übertragen?

Vor allem wird RSV über Tröpfcheninfektionen übertragen. Kleinste Tröpfchen von infizierten Personen, die Viren enthalten und und beim Niesen oder Husten in die Luft versprüht werden, reichen aus um eine andere Person anzustecken, wenn virushaltige Tröpfchen eingeatmet werden und dahingehend die Schleimhäute in Rachen, Nase oder in den Mund gelangen. Ebenfalls wird RSV durch eine Schmierinfektion übertragen, die dem Beispiel nach von Hand-zu-Hand oder durch benutzte Gegenstände oder kontaminierte Oberflächen weiterverbreitet werden. Ansteckungen sind jederzeit möglich sofern eine Person mit dem virushaltigen Sekret in Kontakt kommt und mit nicht-gewaschenen Händen seine Augen oder die Nase berührt. Das aus dem Atemwegen stammende Sekret des RS-Virus kann an Händen etwa 20 Minuten und auf Taschentüchern ungefähr 45 Minuten potentiell überleben.

Welche Krankheitszeichen haben Personen mit RSV?

Infektionen mit RSV können unterschiedlich schwer verlaufen. Die Symptome können einer leichten Infektion der oberen Luftwege entsprechen oder auch so schwer sein, dass eine Behandlung durch einen Facharzt im Krankenhaus erforderlich wird. In seltenen Fällen sind tödliche Verläufe möglich.

Im Kindesalter beginnt eine Infektion mit RSV meist mit einer laufenden Nase, Appetitverlust und zudem können sich Infektionen der unteren Atemwege (Bronchiolitis) sowie Lungenentzündungen entstehen. Durch Entzündungen und durch den Schleim kann es zu einer Verengung der Atemwege mit erschwerter Atmung bzw. Schneller Atmung und Atemnot kommen. Bei Frühgeborenen können durch Atemaussetzer (Apnoen) auftreten, die einen verminderten Sauerstoffgehalt im Blut bewirken und durch bläuliche Verfärbungen der Haut bemerkbar machen, die eine Beatmung notwendig machen.

Bei Erwachsenen kann eine Infektion mit RSV ganz ohne Krankheitszeichen verlaufen. Dennoch können auch Erwachsene Krankheitszeichen eines Atemwegsinfekts zeigen.

Personen mit chronischen Herz- und Lungenkrankheiten, wie auch mit schwachen Immunsystem, Vulnerable Personen oder ab einem Alter von 65 Jahren können durch eine Infektion mit RSV an einer Lungenentzündung erkranken.

Nach einer überstandenen Erkrankung mit dem RS-Virus ist in der Regel eine länger anhaltenden Überempfindlichkeit der Bronchien auf Umweltreize zu erwarten. Eine Infektion mit RSV kann Asthma, chronische Erkrankungen der Lunge bzw. des Herzens und neurologische Erkrankungen verschlimmern.

Wann bricht die Krankheit mit RSV aus und wie lange ist man infektiös?
2 bis 8 Tage vergehen zwischen Ansteckung mit RSV und dem Ausbruch der Krankheit. Infizierte Personen können bereits ab Ansteckung mit dem RS-Virus und vor dem Ausbruch der Krankheit weitere Personen anstecken. Die Ansteckungsfähigkeit beträgt etwa 3 bis 8 Tage. Neugeborene, Frühgeborene sowie Personen mit beeinträchtigen Immunsystem können RSV über mehrere Wochen und im Einzelfall sogar über Monate ausscheiden.

Welche Personengruppen sind besonders an RSV gefährdet?

1.) Frühgeborene Neugeborene und Säuglinge

2.) Kinder mit Vorerkrankungen oder Herzfehlern

3.) Personen, die älter als 65 Jahre sind

4.) Personen mit Vorerkrankungen an der Lunge

5.) Personen mit Vorerkrankungen am Herz

6.) Personen mit beeinträchtigten Immunsystem

Was beachte ich bei einer Erkrankung mit RSV?
Personen die an RSV erkrankt sind bleiben möglichst zuhause, informieren unverzüglich ihren Hausarzt und besuchen nicht die Arbeit. Insbesondere sollen Erkrankte nicht Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Kinderkrippen oder Schulen besuchen. Der Kontakt zu besonderen gefährdeten Risikopersonen muss vermieden werden, um schwere Verläufe eines nächsten zu vermeiden. Infizierte Kinder sollten nicht von Großeltern bzw. nicht von Personen ab dem 65 Lebensjahr betreut werden.

Als Hygieneregeln sollten Erkrankte folgendes beachten:

1.) Einweg-Taschentuch beim husten oder niesen benutzen oder Nase bzw. Mund mit der Armbeuge bedecken.

2.) Hände regelmäßig waschen.

3.) Türklinken bzw. Häufig benutze Gegenstände desinfizieren.

Wirksame ursächliche Behandlungen mit einer RSV bedingten Infektion stehen zum aktuellen Stand nicht zur Verfügung. Einzig und allein können nur die Krankheitszeichen behandelt werden. Auch Antibiotika, die gegen die Bakterien gerichtet sind, helfen gegen die Viren nicht. Es bleibt wichtig viel zu trinken und die Nasenatmung beispielsweise zu erleichtern, wie durch eine vorsichtige Reinigung der Nase, durch Nasensprays (Altersangabe beachten!) oder durch Tropfen mit Salzwasser. Durch eine Infektion mit RSV kann es zu einer sehr schnellen Veränderung der Beschwerden kommen, die die Flüssigkeitsaufnahme vermindert, in gewissen Fällen zu einer Atemnot führt, welche unverzüglich durch ärztliche Hilfe behandelt werden muss. Bei Kindern sollten prinzipiell bereits erste Warnzeichen, wie Husten und Fieber ärztlich abgeklärt werden. Sollte sich die Haut am Brustkorb beim Atmen stark nach innen Einziehen, muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Ein Arzt wird je nach Krankheitsbild geeignete Maßnahmen empfehlen und Medikamente anordnen. Gegebenenfalls wird eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich. 

Wie schütze ich mein Kind und mich vor RSV?

Infektionen mit dem RS-Virus sind im Alltag gänzlich schwer zu vermeiden, weswegen Hygieneregeln ihren Anteil dazu beitragen das Risiko einer Infektion mit RSV zu verringern.

1.) Kontakt zu Erkrankten soll vermieden werden. Dies gilt besonders an Familienfesten, an denen nur Gesunde teilnehmen sollen.

2.) Waschen Sie sich regelmäßig und gründlich die Hände, unterstützen Sie auch Ihr Kind hierbei.

3.) Fassen Sie sich nicht mit ungewaschenen Händen in die Augen, Nase oder Mund.

Es stehen gegen RSV-Infektionen aktuell keine vorbeugenden Schutzimpfungen zur Verfügung. Falls Ihr Kind ein besonders hohes Risiko für einen schweren Verlauf an einer RSV-Infektion hat, kann während der RSV Saison die vorsorgliche Gabe einer passiven Impfung mit Antikörpern erwogen werden, sofern dies ärztlich abgeklärt worden sind.

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